Joa. Ich fange mal mit dem Guten an: Vielen, vielen, vielen Dank für die beiden Kommentare. Das hat mich aufgebaut :)
Bis Mama wieder loslegt. Sie ist wie eine Schlange. Wartet auf den richtigen Augenblick, greift an und versucht, mein Selbstwertgefühl wieder mal zu vernichten. Sie legte nach dem Abendbrot, Pizza, los. Hat mir wieder mal gesagt, wie ich mich benehme. Nämlich scheiße. Seit ich Miku kenne, hätte ich mich total verändert. Fragt sich nur, inwiefern. Zum Guten oder zum schlechten?
Ich hab ihr gesagt, dass es sich nicht gut anfühlt, von ihr als sonst was betitelt zu werden. Sie meinte, das wäre nur meine Art wie ich mit anderen umgehe.
Aber ist meine Art nicht eigentlich auch das, was mich mit ausmacht? So schlimm bin ich nicht, oder?
Sie meinte, ich beteilige mich nicht mehr an unserem sogenannten Familienleben. Wir fahren morgen nach Schwerin und gehen "shoppen". Wusste nix davon. Hat mir ja auch keiner gesagt! Und wieso? Weil ich ja immer draußen bin mit Miku, wenn die was absprechen. Soll ich lieber wie meine Schwester den ganzen Tag vor der Glotze hängen und vor mich hin erblöden?
Nein, danke. Ich passe.
Und, so peinlich es auch sein mag, ich musste, während sie mir das mittlerweile übliche an den Kopf warf (um zu wissen, was ich meine - ihr findet es wahrscheinlich in den vorherigen Posts.), jedenfalls musste ich anfangen zu weinen. Es wurde mir zuviel. Am liebsten wäre ich einfach raus. Weg. Weg von der Familie, die mich gar nicht mehr kennt. Weg von ihren beschissenen Idealen einer Tochter, die meine Schwester anscheinend alle erfüllt.
Übrigens, während ich mal wieder seelisch fertig gemacht wurde, saßen meine Geschwister daneben. Mein Bruder hat mir wenigstens Taschentücher hingestellt und ein wenig Mitleid gezeigt. Ich glaube, meine Schwester hat zwischendurch sogar gegrinst. Miststück.
Kommen wir zum Ende. Ich heulte wie ein Schlosshund. Ich hoffe ihr versteht das, immerhin bin ich nicht aus Stein. Aber ich konnte nicht anders.
Und dann hat Mama versucht, mich zu "trösten". Einmal kurz umarmt. Meinte sie, sie sagt das nur, weil sie mich liebhat.
Haha, witzig. Natürlich. Deswegen sagt sie mich auch sowas.
Nochmal umarmt, diesmal länger. "Ich sage das nur, damit du das weißt" *Patsch, patsch* "Ich hab dich immer lieb."
Ich hasse Lügen. Oder wenn man mich erst anschreit und dann meint, es nur zu meinem Wohl getan zu haben.
Aber es wurde noch schlimmer. Sie meinte, früher wäre sie stolz auf mich, weil ich wenigstens ein bisschen was im Kopf hatte. Jetzt ist da alles ein bisschen "durcheinander". Sie ist nicht stolz auf mich?
Was will sie eigentlich? Das ich unverwundbar bin? Plötzlich fliegen kann? Oder Schach spielen? Nope, kann sie vergessen. Ich bin so, wie ich bin. Und ich bin stolz drauf.
Nachdem sie also ihrer Meinung nach fertig war, ging sie ins Bad und ich floh praktisch eine Etage höher. Ich klaute mir von meinem Bruder Taschentücher - er schien mich zu vertehen.
Ich hab aber schnell wieder aufgehört zu heulen. Das Problem: ich hab nicht ordentlich Lust bekommen. Ich hing aufm Stuhl und hab gehechelt, weil ich keine Luft bekommen habe. Schreckliches Gefühl.
Und als papa nach 2 Stunden nach Hause kam - hatte mich beruhigt. Er fragt, ob alles okay ist. Meine Antwort: Jap.
Gedanklich hab ich ihn angeschrien, warum er nicht da ist, wenn Mama sowas sagt. Warum er mich nicht bschützen kann. Oder mich trösten kann. Dass er nicht merkt, wenn etwas nicht stimmt.
Ich soll mich im Familienleben beteiligen? Sollen die erstmal anfangen, sich für mein Leben zu interessieren. Ich kam bisher auch ohne sie in meinem Leben klar.
Immerhin hab ich Freunde, die mich verstehen, oder? Die mir zuhören. Die mich in den Arm nehmen, wenn sie merken, dass ich das brauche.
Und - verdammt nochmal! Ich muss schon wieder heulen. Das nervt. Und ich krieg schon wieder schlechter Luft.
Mein einziger Gedanke, damit ich wieder runterkomme: Nur noch 2-3 Jahre, dann bin ich schneller weg, als die gucken können. Immerhin beteilige ich mich nicht am Familienleben. Dann kann ich ja auch verschwinden.
Gut, es reicht, glaube ich.
Bis auf ein baldiges Wiedersehen. Freut euch schon mal auf mich und meinen Frust.